Der Rivaner ist die erfolgreichste Wein-Neuzüchtung der Welt. Er ist auch als Müller-Thurgau bekannt und wurde nach Hermann Müller, einem Rebforscher aus Thurgau in der Schweiz, benannt. Die Anbaufläche für diesen Wein beträgt insgesamt etwa 42.000 Hektar. Er hat geringe Ansprüche an Klima und Bodenbeschaffenheit, reift sehr früh und ist besonders ertragreich.
Leichter Wein mit Muskat-Aroma und blumigem Bukett
Aufgrund der geringen Ansprüche ließen viele Winzer den Rivaner zu einem Massenprodukt verkommen. Sie bauten ihn in Langen an, die für die meisten Spitzenweine ungeeignet wären. Dementsprechend ist die Qualität von solchen in großen Mengen produzierten Weinen leider oft minderwertig. Der Name “Rivaner” entstand, weil lange Zeit vermutet wurde, der Wein sei aus dem Verschnitt von Silvaner und Riesling entstanden. 1998 konnten Analysten jedoch feststellen, dass der Wein eine Kreuzung aus Riesling und Madeleine Royale ist. Der Rivaner zeichnet sich durch eine geringe Säure aus, ist aber dennoch ein ausgesprochen fruchtiger, leichter Weißwein mit einem blumigen Bukett und einem typischen Muskat-Aroma. Der Rivaner passt zu hellen Speisen wie Geflügel oder Fisch, aber auch zu Kalbfleisch und Sommersalaten.
Zweitgrößte Anbaufläche in Deutschland nach dem Riesling
Der Rivaner wird in Deutschland vor allem trocken und halbtrocken ausgebaut. Seine Anbaufläche in Deutschland ist die zweitgrößte nach dem Riesling und beträgt etwa 14.000 Hektar, davon liegen 4.300 Hektar in Rheinhessen und 2.800 Hektar in Baden. In Ungarn beträgt beträgt die Kultivierungsfläche knapp 8.000, in Österreich rund 5.200 Hektar.