Beim Schwarzriesling handelt es sich eigentlich gar nicht um einen Rieslingwein im klassischen Sinne, es ist also kein “roter Verwandter” des Rieslings, sondern gehört zur Familie der Burgunderweine. Selbst Weinkenner wissen manchmal hierüber nicht oder nur wenig Bescheid. Die Namensgebung ist wohl am ehesten damit zu erklären, dass das Aussehen der erntereifen Trauben, die ganze Wuchsform, der des Burgunders sehr ähnelt. In Fachkreisen wird Schwarzriesling daher gerne auch als “falscher Burgunder” bezeichnet, wobei diese Bezeichnung aber keineswegs abwertend gemeint ist, im Gegenteil, gilt er doch bei vielen Weinliebhabern als echter Geheimtipp.
Abstammung von Spätburgunder oder “Pinot Noir”
Es ist wohl so, dass der Schwarzriesling vom Spätburgunder oder aber vom “Pinot Noir” abstammt, bewiesen ist das allerdings bis heute nicht zweifelsfrei. Die weniger bekannte Bezeichnung “Müllerrebe” wird als Synonym für Schwarzriesling verwendet. Die Ableitung erfolgt hier vom französischen Namen “Pinot Meunier” (= Müller) und beschreibt die behaarten Blätter der Rebstöcke, die von unten tatsächlich so aussehen, als seien sie wie mit Mehl bestäubt. Ein einzigartiges Erkennungskriterium für diesen Wein.
Fruchtiges Bukett mit frischer, angenehmer Säure
Schwarzriesling ist in Deutschland sehr beliebt, sein Marktanteil liegt mittlerweile bei 15 Prozent. Die Eigenschaften dieses Weines sind es, die ihn so beliebt machen. Als echte Augenweide präsentiert er sich in einem ziegel-bis rubinroten Farbton, das Geschmackserlebnis zeichnet sich durch eine herrliche, ausgeprägte Fruchtigkeit bei angenehmer, frischer Säure aus. Hier spürt man auch die Verwandtschaft zum Spätburgunder, zum dem der Schwarzriesling eine echte Alternative sein kann, besonders als gefälliger Essensbegleiter. Um in den vollen Genuss des fruchtreichen Bouquets zu kommen, sollte der Wein jung und leicht gekühlt bei etwa 15 Grad Celsius getrunken werden.